
09. Oktober 2014
Neue Statistik: Pharmazeutische Industrie gewinnt an Bedeutung
Das Bundesamt für Statistik hat per 30. September 2014 die neuen Daten zur wirtschaftlichen Gesamtrechnung veröffentlicht. Die Schweiz stellt damit die Daten ihrer öffentlichen Statistik auf das Europäische System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung um. Besonders für die pharmazeutische Branche ist diese Umstellung von Bedeutung.
Zu den wichtigsten Neuerungen durch die Umstellung auf das Europäische System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zählen die Betrachtung von Forschungs- und Entwicklungsausgaben als Investitionen und die Integration der neuen Statistik der Unternehmensstruktur.
Neues und höheres Niveau des Bruttoinlandprodukts
Die koordiniert mit den europäischen Ländern durchgeführte Revision hat nun zu einer Steigerung des Bruttoinlandprodukts (BIP) zwischen 5 und 6 Prozent geführt. Das BIP zu laufenden Preisen beträgt damit für das Jahr 2013 neu 635 Milliarden Schweizer Franken. Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) wird diese Revision die Entwicklung der Wachstumsraten zu konstanten Preisen nur mässig beeinflussen.
Die Bruttowertschöpfung der pharmazeutischen Branche liegt in der neuen Statistik um 32 Prozent höher
Als sehr forschungs-intensive Branche ist die Wertschöpfung der pharmazeutischen Industrie besonders stark von der neuen Verbuchung der Forschungs- und Entwicklungsausgaben in der Wertschöpfungsstatistik betroffen. Die vom BFS publizierten Daten beziffern die nominale Wertschöpfung der pharmazeutischen Branche für das Jahr 2011 neu mit 23 Milliarden Franken. Diese Grösse liegt um 32 Prozent über der Statistik nach «alter» Berechnungsart (ESVG 1995: 17 Milliarden Franken im Jahr 2011). Damit ändert sich auch die Bedeutung der pharmazeutischen Industrie innerhalb der Schweizer Volkswirtschaft. Neu beträgt im Jahr 2011 der Anteil der pharmazeutischen Branche an der Gesamtwirtschaft 3.7 Prozent, während dieser nach «alter» Berechnungsweise noch bei 3.0 Prozent lag.
Die Dynamik ist relativ ähnlich geblieben. Dennoch liegt die jährliche durchschnittliche Wachstumsrate der pharmazeutischen Branche zwischen 1997 und 2011 neu um 1.1 Prozentpunkte höher: Nach «neuer» Statistik beträgt das durchschnittliche Wachstum der realen Bruttowertschöpfung 10.3 Prozent jährlich. Ein genauerer Blick auf die Wachstumsraten zeigt, dass die neue Dynamik insbesondere in den Jahren vor 2006 ausgeprägt positiver ist als in der «alten» Statistik. Die Entwicklung der pharmazeutischen Branche ab 2005 liegt jedoch mit der Berücksichtigung der Forschungs- und Entwicklungsausgaben neu unter den «alten» Wachstumsraten. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben haben in diesen Jahren entsprechend deutlich zugenommen.
Quelle: BAK Basel
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